„Kampf gegen den Krebs“ am 08.03.2023 um 18.30 Uhr im Hotel “Zum Landmann“ in Wenden Gerlingen

16.03.2023

Veranstalter: Frauen Union Siegen-Wittgenstein (Deborah Amazu) und Frauen Union Kreis Olpe (Kerstin Brauer) in Zusammenarbeit mit der Frauen Union Wenden (Dorothea Biermann)

Podiumsteilnehmer: MdEP Dr. Peter Liese, Prof. Dr. Veit Brauen, Katharina Massong und Gisela Haßler (Kompetenz gegen Brustkrebs), Kathrin Schwicherath (Vertreterin der Krebsgesellschaft NRW) und Jutta Köhler (Krebsberatungsstelle Olpe), und Ulrike Kathriner (Onkolotsin = erkrankt)
Unter der Federführung von Dr. Peter Liese MdEP, hat die EVP-Fraktion bereits im Jahr 2018 ein Papier beschlossen, welches ein ambitioniertes Ziel hat:
„Die Europäische Union (EU) soll ihren Beitrag dazu leisten und alles in ihrer Macht stehende dafür tun, dass in 20 Jahren niemand mehr an dieser schrecklichen Krankheit Krebs sterben muss!“
In der gemeinsamen Veranstaltung der Frauen Union Siegen-Wittgenstein, Frauen Union Kreis Olpe und Frauen Union Wenden zum internationalen Frauentag, sollte nun nachgefragt werden, was sich in diesen 5 Jahren zum Thema „Kampf gegen den Krebs“  schon getan hat.

Krebs ist eine der größten Herausforderungen, der sich viele Menschen – auch in Südwestfalen – stellen müssen. Jeder kann sich vorstellen, wie schmerzhaft eine Krebserkrankung nach wie vor ist und welche weitreichenden Folgen sie hat. Fast jeder hat einen Freund oder Familienangehörigen, der an Krebs leidet oder an dieser schrecklichen Krankheit sogar gestorben ist.
Dr. Peter Liese erklärte zu Beginn, warum ihm, seinem guten Freund Manfred Weber und Frau Ursula von der Leyen es so wichtig war, dass das Thema Krebs ganz oben auf die europäische Tagesordnung kommt. Alle drei haben Familienmitglieder oder Freunde an den Krebs verloren!  Aus dem Plan von 2018 wurde mittlerweile „Europas Plan gegen den Krebs“. Dieser wird nicht nur von der EVP-Fraktion sondern vom gesamten Parlament und von der gesamten Europäischen Kommission mitgetragen. In den letzten Jahren wurden die Bemühungen mit 4 Milliarden Euro unterstützt, wovon 378 Millionen Euro in das Europäische Forschungsrahmenprogramm flossen. Das europäische Gesundheitsprogramm wurde um das zehnfache aufgestockt. Durch die Corona-Pandemie hat jetzt jeder verstanden, dass sich Europa um Gesundheit stärker kümmern muss.
„Die EU jetzt das neue Programm EU4Health aufgelegt, welches mit über 5 Milliarden Euro und konkret mit 1,25 Milliarden Euro in den nächsten Jahren Aktionen zum Kampf gegen den Krebs finanziert“, so Peter Liese. „Der Fokus wird hier auf die Prävention gelegt und die daraus bekannten Potentiale für Primärprävention wie Anti-Raucherkampagnen und Reduzierung des Alkoholkonsum“ in Europa. Auch das Thema Impfen wird stärker in den Blick genommen, denn in der europäischen Forschung hat es mit der mRNA-Technologie eine wahre Erfolgsgeschichte gegeben. Probleme gibt es gerade um den leichteren Austausch von Daten. Viele Erkrankungen könnten besser behandelt werden, wenn wir Daten nutzen um dem Patienten direkt zu helfen, aber auch um die Forschung voran zu bringen. Ein europäischer Gesundheitsdatenraum ist hier das Ziel“.
Professor Dr. Veit Braun ist Facharzt für Neurochirurgie und Intensivmedizin im Jung Stilling-Krankenhaus mit Lehraufträgen an der Universität Ulm und der Universität Siegen. Er besitzt die Fachkunde in Radiologie, CT und Intervention. Sein Forschungsschwerpunkt ist die funktionelle Neuronavigation. Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Funktionserhalt insbesondere bei Tumoreingriffen am Gehirn. Beeindruckend und mit Bildern aus den Operationssälen unterstreicht er seine Arbeit in der digitalen Hirntumorbehandlung, die so minimalinvasiv und schonend wie möglich durchgeführt wird. Mit Hilfe von hochmodernen Geräten, können heute schon Operationen vorab durchsimuliert werden und auch während der OP unterstützt die Technik den Operateur um nur die betroffenen Areale und kein gesundes Gewebe zu entfernen.
Vom Verein „Kompetenz gegen Brustkrebs“ aus Olpe haben die Vertreterinnen Frau Katharina Massong und Frau Gisela Haßler sowie Frau Kathrin Schwickerath und Jutta Köhler von der Krebsberatungsstelle in Olpe, welches unter dem Trägerwerk der Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen ihren Standort in Olpe im Mai letzten Jahres eröffnete, ihre Arbeit in den Begegnungsstätten erläutert. Sie zeigten auf, dass durch die unterschiedlichen Angebote wie der psychosozialen und psychoonkologischen Beratung durch die Fachpersonen, die Betroffenen- und Selbsthilfearbeit durch den Verein Kompetenz gegen Brustkrebs und die Arbeit der Onkolotsen in den Kliniken, Klienten und Angehörige gut begleitet werden können. Die Arbeit der Selbsthilfegruppe, der Onkolotsen und der Krebsberatungsstelle greifen dabei ineinander und bieten den Erkrankten und deren Angehörigen und Freunden ein verlässliches Unterstützungsangebot mit verschiedenen Kompetenzen. Allen war wichtig zu betonen, dass die Arbeit nicht bei den Betroffenen endet, sondern dass auch deren Angehörige, sowie Freunde und Bekannte Unterstützung bedürfen und bei ihnen ein offenes Ohr haben. Wie spreche ich mit meinen Kindern über die Diagnose aber auch Fragen zur Beantragung von Krankengeld, Erwerbsminderungsrente, Rehabilitationsmaßnahmen und Vorsorgemaßnahmen wenn die Krankheit unheilbar ist können gestellt werden.
Allen Teilnehmern war am Ende der Veranstaltung klar: Die Diagnose Krebs stellt für jeden einen Schock dar. Es wird viel dafür getan, Betroffene aufzuklären und bestmöglich zu betreuen. Sowohl medizinisch als auch sozial. Wir in Südwestfalen dürfen dabei von sehr gut ausgestatteten Kliniken, sowie einem guten Beratungsangebot profitieren. Zusätzlich können wir darauf vertrauen, das mit Dr. Peter Liese ein Vertreter unsere Region dieses Thema stets weiter vorantreibt.