Landespolitischer Abend der Frauen Union Siegen-Wittgenstein

29.01.2018

Im Rahmen der ersten Vorstandssitzung des Jahres traf der Vorstand der Frauen Union Siegen-Wittgenstein mit dem familienpolitischen Sprecher der Landtagsfraktion der CDU, Jens Kamieth, im südlichen Zipfel des Kreisgebietes, im tiefverschneiten Wilnsdorf-Wilgersdorf.
Nach Planungen zu anstehenden Vorstandswahlen 2018 und aktuellen Themen nahmen familienpolitische Themen großen Raum ein. Jens Kamieth MdL informierte über das Trägervielfaltsgesetz und die Novellierung des Kibiz.
Über geplante Neuerungen in Rahmen des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) wurde, auch kontrovers, intensiv diskutiert:Kippung der 25 Std. Buchungen

  • Flexibilisierung der Öffnungszeiten
  • der verstärkte Einsatz von Tagespflegepersonen
  • Quereinstiege in die Erziehungstätigkeit, wobei das Stichwort Fachkräftemangel fiel
  • Dynamisierung der Personal- und Sachkosten
  • Multiprofessionelle Teams in den Kindergärten
  • Einbindung ehrenamtlicher Arbeit zu den Randzeiten, wie im Essener Projekt „Sonne, Mond & Sterne“ https://www.vamv-nrw.de/lobby/ergaenzende-kinderbetreuung (Als einzige Kommune in NRW hat Essen den Versuch gewagt. Mit dem VAMV NRW als Partner wurde das Projekt "Sonne, Mond & Sterne – ergänzende Kinderbetreuung" ins Leben gerufen. Essen und der VAMV NRW haben damit gezeigt, wenn Betreuungslücken geschlossen werden, profitieren alle davon:

Sicher ist, dass Kommunen die Daseinsfürsorge für Angebote der Kinderbetreuung obliegt und diese dringend entlastet werden müssen. Dazu gehört aus Sicht der Frauen Union, dass alle Träger die gleiche finanzielle Förderung erhalten, damit kommunale Träger den freien Trägern gleichstellt sind. Bisher erhalten freie und kirchliche Träger sowie Elterninitiativen eine höhere Landeserstattung als kommunale.
Außerdem liegen der Frauen Union die Ausbildungs- und Beschäftigungsverhältnisse der Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen am Herzen. Wir wünschen uns eine zukünftig duale Ausbildung mit einer sofortigen Ausbildungsvergütung, wie sie in nahezu allen Männerberufen üblich ist. Auch die Beendigung der weitverbreiteten Praxis der befristeten Beschäftigungsverträge je nach Buchungslage der Eltern ist wichtig, um den Beruf zukunftsfähig zu machen. Der Mangel an gutem Kita-Personal ist weithin bekannt. Eine Intellektualisierung mit Abitur und Studium halten wir nicht für notwendig.
Die Novellierung des Kibiz bis zum Sommer wäre sicher wünschenswert, um Träger, das Personal und auch Eltern und Kinder zu entlasten, dennoch sollte kein Schnellschuss erfolgen. Dieses Gesetz muss fundierte, zukunftsweisende und standortsichernde Änderungen auch mit echten Verfahrensentlastungen und NRW weit spürbarer Familienfreundlichkeit erbringen, damit der Lebensentwurf Beruf und Familie gelingen kann.
Vorschläge und Änderungen zum Kibiz können an die FU herangetragen werden. Der Vorstand der FU und Jens Kamieth bleiben im Gespräch!