
CDU-Kreistagsfraktion besucht Büdenbender-Hausbau in Netphen
Mit Blick auf die aktuelle Klimadiskussion sagt die CDU-Kreistagsfraktion: „Wir müssen uns mehr auf unsere spezifische Situation beziehen.“ Mit gut siebzig Prozent Waldanteil zählt der Kreis Siegen-Wittgenstein zu den waldreichsten in Deutschland. „Und Holz ist der einzige Werkstoff, bei dem Treibhausgas nicht ausgestoßen, sondern gespeichert wird,“ erinnert Fraktionsvorsitzender Bernd Brandemann. Werde Holz verbaut, bleibt der Kohlenstoff dort gespeichert und gelangt nicht in die Atmosphäre. Nachhaltiges Bauen wirke also auf das Klima und das Material liege quasi in Südwestfalen „vor der Haustüre“.
„Bausachverständige haben am Beispiel eines kleinen Gemeindezentrums genau vorgerechnet, wird es aus Holz gebaut, werden 80 Tonnen an CO2 gebunden, entscheidet man sich stattdessen für Beton und Mauerwerk, werden 330 Tonnen CO2 freigesetzt,“ ergänzt Jutta Capito, die Vorsitzende des Kreis-Umweltausschusses, die auch den Arbeitskreis „Wald und Holz“ der CDU-Kreistagsfraktion leitet.
Das Wissen um klimagerechtes Bauen muss deshalb forciert werden, so das Credo der CDU. „Dafür brauchen wir starke Unternehmen, die Kultur der Ingenieurskunst, mit Lust auf Innovationen und einer Disziplin für Veränderungsprozesse.“ Deshalb galt jetzt ein Besuch des CDU-Arbeitskreises der Firma Hausbau-Büdenbender in Netphen-Hainchen. Das Unternehmen begann vor 73 Jahren als Sägewerk und Zimmerei und produziert heute etwa drei bis fünf Häuser pro Woche im Holzrahmenbau. Der Vorfertigungsgrad ist so weit fortgeschritten, dass die Häuser vor Ort zumeist in einem Tag aufgestellt werden können. Geschäftsführer Matthias Büdenbender stellte die Produktionsstätten vor, die sich kontinuierlich weiterentwickelt haben. Aktuell sind es rund 1,2 km Holz, die als Stangen und etwa 600 bis 800 Holzplatten die täglich bearbeitet werden. Insgesamt haben bisher vorgefertigte Bauteile für etwa 7000 individuell geplante Häuser die Produktionshallen in Netphen verlassen. „Gegenwärtig konnten wir einen Auftragsvorlauf von etwa 170 Häuser erarbeiten,“ freut sich Matthias Büdenbender, was für gut 170 Beschäftigte sichere Arbeits- und Ausbildungsplätze bedeutet.
„Wir sind wirklich positiv überrascht, mit welcher Professionalität hier gearbeitet wird,“ zieht Jutta Capito ihre Bilanz. Der Wille zu positiver-technologischer Weiterentwicklung von Energieeffizienz und klimaschonender Produktion sei allenthalben zu spüren. „Hier sind sehr überzeugende Ergebnisse zu sehen.“
Dass noch viel Potential für ein Wachstum pro Holzbau besteht, wurde in der anschließenden Diskussion deutlich. Der Anteil des Holzfertigbaus bei Familienhaus-Neubauten liegt in Deutschland bei 20 Prozent, in Bayern und Baden-Württemberg bei 30 Prozent, in Nordrhein-Westfalen nur bei zwölf Prozent.
Das Fazit von Bernd Brandemann: „Holzarchitektur ist als baukultureller Mehrwert zu betrachten. Holz ist behaglich, wächst nach, ist in der Region vorhanden und lässt sich gut gestalten.“ Auch die Art und Weise des Bauens beeinflusse unser Klima und sei deshalb zunehmend mehr zu beachten.
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