Zentrum Via Adrina vorbildliches Beispiel für Entwicklung im ländlichen Raum

19.08.2019

Die Industriebrache „Schuhleistenfabrik Hartmann“ galt lange Zeit als Schandfleck und Gefahrenpotential. Sehen konnten die Besucher das Fabrikgebäude noch als Miniatur in den neuen Räumen der Modelleisenbahnfreunde. Heute entfaltet sich auf dem Hartmann-Gelände in Arfeld das „Zentrum Via Adrina“.
„Ein wirklich sehr beeindruckendes Gemeinschaftswerk, eine Identität-stiftende zeitgemäße Architektur“, lobten die Mitglieder der CDU-Kreistagsfraktion, die sich hier zu einem Vor-Ort-Termin getroffen hatten.
Ortsvorsteher Kai-Uwe Jochims erläuterte den Gästen, unter ihnen Volkmar Klein MdB und Anke Fuchs-Dreisbach MdL, den Werdegang des Projektes, seine Ziele und wie mit intensivem Dialog und ehrenamtlichem Engagement die Visionen Wirklichkeit wurden.
Das Zentrum Via Adrina erfüllt nicht nur die Wünsche der Bevölkerung von Arfeld, sondern sorgt inzwischen überregional für Furore. CDU-Fraktionsvorsitzender Bernd Brandemann erinnerte an die Vorstellung des Arfelder Projektes durch Waldemar Kiel im April 2019 bei Landschaftsverbands-Tagung in Schwerte „Bürger machen Baukultur“. Vorher, 2018, war Via Adrina bereits bei der Leerstandskonferenz in Lukenwalde erläutert worden. „Es steht beispielhaft dafür, wie Lebensqualität im ländlichen Raum gesichert werden kann. Es zeigt, was alles leistbar ist, wenn ein Ort für gemeinsames Handeln zusammenwirkt,“ so die Einschätzung von Bernd Brandemann.
Gerne nutze die Fraktion auch die Gelegenheit, über Beigeordneten Volker Sonneborn der Stadt Bad Berleburg zur Auszeichnung als nachhaltigste Kleinstadt 2020 zu gratulieren. „Da hat die ‚Stadt der Dörfer‘ wirklich gepunktet!“ Die CDU sieht ausdrücklich in dem durch Holzständer-Bauweise errichteten Bauwerk ein Vorzeige-Modell für nachhaltige und energetisch-optimierte Architektur.
Einen Einblick in die neuen Räume der Freiwilligen Feuerwehr im Ederzentrum gab Löschgruppenführer Marwin Schneider. „Wir haben hier unsere Vorstellungen verwirklichen können, aber auch mehr als 4.800 Stunden an dem Bauvorhaben mitgewirkt.“ Konzept, Ausstattung und der ehrenamtliche Gemeinschaftsgeist sorgten auch hier für großes Lob und Anerkennung. Der Neubau beherbergt ebenso die Atemschutzwerkstatt, für die sich ein breit aufgestelltes Team aus mehreren Löschzügen verantwortlich zeigt.
„Wir haben hier voll auf das Prinzip Konzentration und Kooperation gesetzt,“ erläuterte Volker Sonneborn. Gegenseitig könnten Räumlichkeiten genutzt werden. Der erst schwer gefasste Beschluss zum Abriss der alten Fabrikanlage habe die ‚Erdgeschoss-Chance‘ geboten, ergänzte Kai-Uwe Jochims. „Jetzt konnte alles barrierefrei errichtet werden.“
Und auch die „Bahnsteigkante“ besteht nur virtuell. Das Eisenbahner-Café präsentiert sich in einer Waggon-Atmosphäre. „Wirklich ein attraktiver Ort zum Einkehren,“ so das lobende Urteil der Gäste. Den Freunden der Modelleisenbahn konnten die Besucher bei ihren Bastelarbeiten über die Schulter schauen. Die Kombination von Werkstatt-Atmosphäre und Schauraum machten deutlich, wie ernst das Hobby genommen wird und wie viel Freude es bereitet.
Deutlich wurde insgesamt, wie wichtig heute eine breit aufgestellte Bürgerbeteiligung für die Weiterentwicklung der Orte ist. Bernd Brandemann zitierte am Schluss bei seinem Dank den Landeskonservator „Gelungene Architektur von heute sind die Denkmäler von morgen.“ Das Zentrum Via Adrina könne als wirklich gelungen und vorbildhaft angesehen werden.