
"Gemeinsam wirtschaftliche Herausforderungen angehen"
Um über die Herausforderungen zu sprechen, die in Zukunft auf die Wirtschaft in Siegen-Wittgenstein zukommen werden, trafen sich Mitglieder der Jungen Union, der CDU und der CDA aus Siegen-Wittgenstein mit Vertretern der Kreishandwerkerschaft, der Wirtschaftsjunioren und der Agentur für Arbeit. Mit dem Ziel Aufgaben zu finden, bei denen Politik und Wirtschaft ihre Kräfte bündeln müssen, wurden fünf Themenblöcke miteinander besprochen.
Das erste Thema war die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die gerade für die kleineren Unternehmen ein immer wichtigeres Thema wird. „Flexibel und individuell auf Bedarfe in der Belegschaft einzugehen ist für KMU einfacher. Aber insbesondere in kleinen Betrieben sind Aufgabenbereiche in der Regel klar zugeordnet, Vertretungen sind nicht immer einfach. “, so Markus Weber von den Wirtschaftsjunioren. Die Junge Union richtete den Fokus aber auch auf die Erziehungskräfte, deren Bezahlung immer noch zu niedrig ist. Im zweiten Themenkomplex wurde das Thema Existenzgründung angesprochen. Alle Teilnehmer kritisierten besonders die bürokratischen Hürden in Deutschland. Man lobte hier zwar die Beratungen in der Region z.B. die der IHK und Kreishandwerkerschaft. Der Abbau von Bürokratie und die Digitalisierung der Anträge und Anlaufstellen muss allerdings vorangetrieben werden. Es ist nicht verständlich warum hier kaum Anträge bzw. Ämter Online zur Verfügung stehen. An dieser Stelle müsste gerade die Politik jungen Gründern helfend zur Seite stehen.
Im dritten Themenfeld wurde über den Fachkräftemangel und die Herausforderung der Integration von Flüchtlingen in die Arbeitswelt gesprochen. Frank Clemens von der Kreishandwerkerschaft gestand, dass es durchaus Probleme gibt, junge Menschen für einige Branchen im Handwerk zu begeistern. Die Junge Union sieht hier zahlreiche Akteure in der Pflicht. Politik, Schulen, Unternehmen und kommunale Verwaltungen müssen mehr Lobbyarbeit für Ausbildungsberufe machen. Dr. Bettina Wolf, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Siegen, bestätigte zudem das Problem des Fachkräftemangels. „Der Fachkräftemangel ist bereits Realität. Schon jetzt fehlen einigen Branchen geeignete Bewerber.“ Bei der Integration warnte Frau Dr. Wolf vor zu großen Erwartungen. Demnach werden einige Jahre gebraucht, um die jungen Flüchtlinge fit für den Arbeitsmarkt zu machen. „Es gibt nicht den einen Flüchtling“, so Frau Dr. Wolf. Für Unternehmen sind die bürokratischen Hindernisse meist noch abschreckend.
Das nächste angesprochene Thema war die so genannte „Kommunale Fachlosvergabe“, bei der es gerade kleineren Handwerksbetrieben immer schwerer Fall sich für ausgeschrieben Aufträge zu bewerben. Auch das letzte Thema, die so genannte Hygieneampel, erschwert gerade den kleinen Betrieben die Arbeit. Durch die Hygieneampel soll gezeigt werden, welche Qualität nicht abgepackte waren haben. Vor allem aber die Undurchsichtigkeit der Bewertung sorgt eher für neue Probleme. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die Hygieneampel in der aktuellen Form vollkommen nutzlos ist.
Das Wirtschaftsforum der Jungen Union zeigte deutlich, wie wichtig der Austausch zwischen Politik und Vertretern der Wirtschaft ist. Darin waren sich alle Teilnehmer am Ende der Veranstaltung einig.
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