„Noch 23 Tage bis zur Wahl“. Es sei wie beim Adventskalender, rechnete Jens Kamieth den Gästen in der Weißtalhalle an diesem Abend vor. Das erste Türchen sei geöffnet. Die „24“ fiele auf den 15. Mai. Die CDU müsse alles dafür tun, dass es an diesem Tag eine „positive Bescherung“ gebe. Sprich: „Hendrik Wüst soll unser Ministerpräsident bleiben und Anke und ich wollen unseren Kreis mit aller Kraft weiter in Düsseldorf vertreten,“ so der CDU-Landtagsabgeordnete und erneute Wahlkreisbewerber aus Geisweid.
Mit Ralph Brinkhaus war ein prominenter Gast war in die Region gekommen, um die Siegen-Wittgensteiner CDU vor der Landtagswahl zu unterstützen. Den früheren Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion erlebten die zahlreichen Gäste als einen munteren und höchst motivierten Parlamentarier, der den Bogen von der Weltpolitik, über Europa, den Bund und die Landesebene zog. Seinem MdB-Kollegen und CDU-Kreisvorsitzenden Volkmar Klein zollte er höchstes Lob: „Er ist der profilierteste Entwicklungshilfe-Politiker im Parlament!“ Und dass er sich so um Afrika kümmere, sei beste Innen- und Sicherheitspolitik: „Afrika ist unser Schicksalskontinent.“ Hier müsse auch angesichts der so wichtigen Klima- und Ernährungsfragen Hilfe zur Selbsthilfe gegeben werden.
Brinkhaus Blick auf Berlin: „Die Ampelkoalition spricht nicht mit einer einheitlichen Stimme. „Es zeigt sich keine Führungsstärkte, die ist aber nötig!“ Die Regierung habe weder bei Corona, der Ukraine-Krise noch in der Haushaltspolitik die Zügel in der Hand. Die Stellung Deutschlands in der Welt werde zunehmend schwächer wahrgenommen.
Die Meinung des CDU-Politikers aus Ostwestfalen-Lippe zur aktuellen NRW-Regierung fällt klar aus: „Solange ich mich politisch engagiert habe und erinnern kann, hatten wir nie eine bessere Landesregierung als diese.“ Denn diese Regierung kenne den ländlichen Raum und seine Bedeutung als Wirtschaftskraft. Das sei dem Kabinett bewusst und deshalb sei es auch hier so präsent und wisse um Probleme. „Ich habe heute auf der Fahrt hierhin auch Lüdenscheid kennengelernt,“ so Brinkhaus vielsagend. „Hier braucht es schnelle und pragmatische Lösungen!“
Insgesamt laufe es gut in NRW. „Wir müssen die Erfolge aber auch laut und deutlich benennen,“ fordert Brinkhaus für den Wahlerfolg. Westfalen freuten sich gerne „nach innen“, aber das reiche nicht aus.
Eine bunte Themenmischung von Klima-, Wirtschafts- und Sozialpolitik bestimmte die anschließende rege Frage- und Diskussionsrunde. Klare Worte von Anke Fuchs-Dreisbach, Jens Kamieth und Ralph Brinkhaus auch hier: „Digitalisierung in der Schule darf nicht mit dem Austeilen von Tablets enden.“ Hier brauche es Konzepte, um individuell auf die Kids einzugehen. Für die Integration spiele Sprache die entscheidende Rolle. Für den nachhaltigen Erfolg müssten Konzepte auf die tatsächliche Lebens- und Lernsituationen angepasst werden. Beachtlich sei, was für die Förderung der Kleinsten durch den Kita-Ausbau geleistet worden sei. Die große Bedeutung der Früherziehung („steilste Lernkurve“) sollte sich aber auch bei den Beschäftigten widerspiegeln. Es gelte aber auch damit aufzuhören, bestimmte Berufe immer schlecht zu reden. „Das schreckt Nachwuchs ab, lasst uns doch konstruktiv Lösungen finden!“ „Die Wohnung muss warm bleiben,“ so Jens Kamieth. Energie müsse sicher und bezahlbar sein.
Nach dem offiziellen Schluss bot sich Gelegenheit zum persönlichen Meinungsaustausch. Viel Beifall zuvor für Ralph Brinkhaus für einen sehr gelungenen Dialog. Großes Lob, weil er seine Themen verständlich, kompetent und unterhaltsam zu setzen wusste.
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