Ein wesentlicher Baustein in der Notarztversorgung

02.06.2017

Rettungsdienstbedarfsplan: CDU-Kreistagsfraktion informierte sich im Diakonie Klinikum Jung-Stilling 

Mitglieder der CDU-Kreistagsfraktion haben sich im Diakonie Klinikum Jung-Stilling ein umfassendes Bild über die medizinische Versorgung der Menschen in Siegen-Wittgenstein gemacht. Den in der Zuständigkeit des Kreises befindlichen Rettungsdienstbedarfsplan im Blick, setzten die Christdemokraten um Fraktionsvorsitzenden Bernd Brandemann während ihrer zweieinhalbstündigen Visite einen Schwerpunkt in der notärztlichen Versorgung zu Lande und aus der Luft.
„Das Diakonie Klinikum stellt einen wesentlichen Baustein in der Notarztversorgung im Kreis Siegen-Wittgenstein dar“, hob Dr. Josef Rosenbauer, Geschäftsführer der Diakonie in Südwestfalen, in seiner Begrüßung hervor. Es stelle sämtliche Ärzte für die ADAC Luftrettung (Christoph 25) und im Wechsel mit den anderen Krankenhäusern auch die Notärzte für die Fahrzeuge am Boden zur Verfügung. Notfallkoordinator und Oberarzt Dr. Jörg Conzen klärte über die Notfalleinsatzpläne der Kliniken auf. Oberarzt Dr. Jörn Worbes, Leiter der Zentralen Notaufnahme am Ev. Jung-Stilling-Krankenhaus sowie Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes im Kreis, informierte über die Zusammenarbeit mit der Rettungsleitstelle. Oberarzt Dr. Martin Hoeser, seit 27 Jahren auf dem Hubschrauber im Einsatz, schilderte die besonderen Anforderungen in der Luftrettung, für die Ärzte speziell geschult werden. Rund 1300 Einsätze fliege der Christoph jedes Jahr – Tendenz steigend. Letzteres liege auch daran, dass der Hubschrauber häufiger auch zu Einsätzen angefordert werde, um den in der Fläche nicht überall ausreichenden Rettungsdienst zu kompensieren. Aber, so Hoeser: „Wir kommen lieber zehn Mal umsonst als einmal zu wenig.“
Davon, dass die Grenzen bezüglich der Fachdisziplinen fließender geworden sind, berichtete Dr. Josef Rosenbauer. Er kritisierte den Gesetzgeber, der die Krankenhäuser mehr oder weniger wirtschaftlich dazu zwinge, fast alles anbieten zu müssen.
„Wir haben die maximalen Möglichkeiten geschaffen, um Patienten optimal zu versorgen“, sprach Verwaltungsleiter Fred-Josef Pfeiffer das überregionale Traumazentrum sowie die vor fünf Jahren eröffnete Zentrale Notaufnahme samt drei Erstversorgungs- und zwei Schockräumen sowie fünf Überwachungsplätzen an. „Auch damit sind wir an 365 Tagen rund um die Uhr für die Menschen in der Region da“, betonte Pfeiffer. Auffällig seien die enorm steigenden Fallzahlen in der Notaufnahme. Waren es zu Beginn etwa 23 000 im Jahr, so waren es 2016 mehr als 31 000 – eine Steigerung von 35 Prozent. Chefarzt Dr. Michael Baumgart führte die CDU-Fraktionsmitglieder zum Abschluss noch durch die Zentrale Notaufnahme und stand für Fragen Rede und Antwort.
Fraktionsvorsitzender Bernd Brandemann dankte für die breite Information: „Es liegt im hohen Interesse der Bevölkerung, über einen gut funktionierenden und zuverlässigen medizinischen Notdienst zu verfügen. Das, was das Diakonie Klinikum hierfür leistet, ist beeindruckend.“ Dies sei auch ein guter Anlass, all denen für ihren oft nicht einfachen Dienst zu danken, die in den Rettungswagen oder im Hubschrauber für die schnelle Hilfe unterwegs sind.  Brandemann: „Das verdient große Anerkennung.“ Die Vorsitzende des Kreis-Gesundheitsausschusses, Kornelia Busch-Pfaffe, unterstrich die Bedeutung der Luftrettung für den Rettungsdienst insgesamt: „Es ist wichtig, dass dieser Standort auch für die Zukunft gesichert ist.“